Jubiläen, Jubiläen – auch die Sportler haben Grund zum Feiern

22.03.15

Nicht nur für den Partnerschaftsverein steht das Jahr 2015 ganz im Zeichen seines Jubiläums, auch die Läufer hier wie dort haben in diesem Jahr guten Grund zum Feiern: Am 22. März richtete der Fondetter Sportclub A.S.F. Athlétisme bereits zum 25. Mal die Foulées de Fondettes aus, eine Laufveranstaltung über 5km und 10km, die den französischen Startern die Qualifizierung für die Départements- und französische Meisterschaften ermöglicht. Am 25. April hingegen findet in Naurod der 25. Internationale Halbmarathon statt, eingebettet in die 125-Jahr Feier der TG Naurod.

Bereits im letzten Jahr waren die Einladungen an die Vereine der jeweiligen Partnerstadt ausgesprochen worden, und so war es selbstverständlich, dass zu den mehr als 500 Teilnehmern an den Foulées de Fondettes auch Nauroder Läuferinnen und Läufer gehörten. Wie es seit vielen Jahren beste Tradition ist, warteten die Gastfamilien am Ankunftstag bereits im vorbereiteten Empfangsraum, als die zwei Autos mit der Nauroder Equipe mit einer eingeplanten Verspätung von wenigen Minuten vorfuhren. Auch das wie immer: erfrischende Herzlichkeit von der ersten Minute an, so dass auch diejenigen, die zum ersten Mal dabei waren, sich sofort als Teil der Partnerschaft fühlen konnten. Der erste Abend diente in diesem Fall dem gegenseitigen Kennenlernen, bei den anderen wurden bestehende Freundschaften aufgefrischt. Besonders schön war es, dass sich die französischen vététistes (die Mountainbiker) an der Organisation und am Lauf beteiligten, denn auch hier bestehen seit Jahren herzlichste Beziehungen und ein Teil der Läufer in Naurod wie in Fondettes zählt auch zu den Radfahrern.

Erster gemeinsamer Programmpunkt gegen Mittag am nächsten Tag war eine Weinprobe im lycée agricole: Bis dahin hatten einige Familien mit ihren Gästen bereits das mittelalterliche Tours erkundet, andere waren beim ausführlichen Frühstück steckengeblieben. Für den Abend hatten die Organisatoren aufgrund der beachtlichen Größe der Gruppe ein getrenntes Programm vorgesehen: Die Nauroder, die bei französischen Läufern untergebracht waren, trafen sich mitsamt ihren Gastgebern zum Boulespiel, während die vététistes mit ihren Gästen den Abend zu einem „Radlertreff“ umgewidment hatten. Neben den vier deutschen Radlern/Läufern kamen hier fast alle Fondetter Radfahrer zusammen, die an den regelmäßigen deutsch-französischen Etappenfahrten teilnehmen. Im Hinblick auf die anstehende läuferische Herausforderung am nächsten Tag war dieser Abend sicherlich nicht die beste physische Vorbereitung, ein unvergesslicher Meilenstein in der Geschichte der radelnden deutsch-französischen Partner aber schon.

Die deutschen Boulespieler stimmten sich dagegen bereits auf den Wettkampf ein: Sie lernten eine regionaltypische Variante des Boulespiels kennen, das „boule de fort“: Die Besonderheit dabei ist, dass die Kugel nicht rund, sondern asymmetrisch ist und dass ihr Schwerpunkt nicht in der Mitte, sondern auf einer der beiden Seiten liegt. Diesen gilt es zu beachten, wenn man die Kugel, langsam und mit Gefühl, in Richtung einer der Außenwände der u-förmigen Bahn losrollen lässt. Nach einer kurzen Einweisung wurden acht deutsch-französische Teams gebildet, von denen jeweils zwei gegeneinander antraten. Die Zuschauer – egal welcher Muttersprache - wurden schnell zu Fachkundigen und den Ausruf „trop fort“ hört man bald nicht nur aus französischen Mündern. Auch dies war ein unvergesslicher Abend, der Gäste und Gastfamilien gleichermaßen begeisterte.

Gruppenbild mit SteinplatteAm Sonntag wurde es schließlich Ernst: Um 9:45 Uhr war der Start der 5km, um 10:30 Uhr der für den 10km-Lauf. Zwischendrin wurde ein 1km-Sponsorenlauf gestartet, der sich an Familien richtete und dessen Startgebühren einem guten Zweck zukamen. Hier liefen fast alle der 14 Nauroder Läuferinnen und Läufer schon mal mit und waren, immer schön am Ende der Läuferschar, an ihren roten Trainingsanzügen unverkennbar als „les rouges“ aus Naurod zu erkennen. Rekorde, Siege oder Ehrenplätze gab es für die Gäste aus Deutschland im anschließenden 10 km Hauptlauf nicht zu gewinnen, der Beifall an der Strecke, wann immer ein „Naurodien“ zu sehen war, war aber eindeutig die viel schönere Belohnung. Die Siegerehrung nutzte der Fondetter Bürgermeister Cédric de Oliveira, die Mannschaft aus Deutschland herzlich zu begrüßen, Zeit für Fotos und Händedruck inclusive. Damit war das formelle Programm aber noch nicht ganz zu Ende: Während des anschließenden Helferfestes dankte Laurent Marin u.a. den Gästen für ihr Kommen und übergab als Gastgeschenk für jeden eine Trainingsjacke des ASF. Natürlich war auch der Lauftreff nicht unvorbereitet angereist: Neben einer Steinplatte mit den Logos des ASF sowie des Lauftreffs und einer Inschrift mit dem Datum des 25. Foulées de Fondettes gab es noch einen Kuchen, der dieses Motiv wiederholte und der bei den Franzosen ebenso gut ankam wie die Platte.

Den weiteren Nachmittag und Abend verbrachten die Familien jeweils mit ihren Gästen, vielfach wurden Pläne für den nächsten Austausch gemacht. Für einige steht der bereits unmittelbar vor der Tür, denn – wie gesagt – Ende April kommen Fondetter Läufer zum 25. Nauroder Halbmarathon und der ein oder andere wird Mitte Mai zum 40. Jubiläum der Naurod-Fondetter-Partnerschaft anreisen. Wie es aussieht, werden die Nauroder gemeinsam mit ihren Fondetter Freunden auch in Zukunft noch zahlreiche Jubiläen feiern können!

Läufer Fondettes und Naurod