27.09.15

Begegnung in Flirsch – Nauroder und Fondetter Radfahrer beim gemeinsamen Mountainbiken in Tirol

 

PNF - alle RadlerLange hat es gedauert – das Wiedersehen mit Josef aus Flirsch am Arlberg und den Fondetter „vététistes“, den Mountainbikefahrern unserer Partnergemeinde. 2009 hatten die Nauroder Radfahrer um Jürgen Becker und Adi Raima im Rahmen ihrer jährlichen Radetappenfahrten erstmals einige unvergessliche Tage mit den Fondetter Freunden in den Tiroler Alpen verbracht. Neben der Herzlichkeit und der Wärme der Gastgeber waren es auch die unvergleichlichen Möglichkeiten, die die Alpen furchtlosen Mountainbikern bieten, die die Sehnsucht der Franzosen befeuerte, nochmals eine gemeinsame Fahrt „zu Josef“ zu unternehmen. 

Nun hatte es also geklappt. Am Freitag, den 18. September, trafen zunächst 16 Franzosen im Hotel ein, ziemlich spät in der Nacht hatten es auch die 18 Deutschen geschafft. Am ersten gemeinsamen Tag stand der „Almabtrieb“ auf dem Programm – Ende September werden die Rinder, die den Sommer in hochgelegenen Regionen verbringen, wieder zurück in die Dörfer im Tal getrieben, was mit viel Musik sowie mit reichlich Bier und Wurst gefeiert wird. Zuvor hatte eine erste Tour die rund 30 Radfahrer zum Kapallhaus auf 2330 Meter Höhe nicht weit von St. Anton geführt – ein durchaus selektiver Kurs, der stellenweise alle vom Fahrrad zwang. Aber, wie nach einem solchen Anstieg nicht anders zu erwarten, war die Aussicht anschließend grandios und gab einen wundervollen Vorgeschmack auf die nächsten Tage. 

 

PNF - SilvrettastauseeDiese verliefen gemächlicher als der Prolog: Auf nicht selten asphaltierten Straßen und Wegen ging es in die umliegenden Täler: Über den Arlberg nach Lech und das Lechtal hinauf bis zur Freiburger Hütte, ins Verwall bis zur Konstanzer Hütte, Richtung Landeck und weiter ins Kaunertal, ins Inntal, ins Panznauntal nach Ischgl und von dort über den Kopsstausee hinauf zum Silvretta-Stausee. Dabei kamen mitunter die Autos zum Einsatz, die die Radfahrer an einen weiter entfernten Ausgangspunkt brachten oder sie von ihrem entlegenen Zielort wieder heimholten. Wer nicht aufs Rad wollte, hatte Gelegenheit zu Wanderungen in der Region, immer mit dem Ziel, dass eine gemeinsame Rast der Wanderer und Radfahrer möglich war. Bei zeitweise strahlendem Sonnenschein waren die Natureindrücke überwältigend, insbesondere in den etwas höher gelegenen und daher ruhigeren Gebieten. 

Aber, wer für die letzte Septemberwoche eine Radtour in den Alpen plant, muss einen Plan B parat haben – es könnte den ersten Schnee geben. Der Plan B lag bereit, und Schnee gab es auch. Zunächst kündigte sich schlechtes Wetter für den Nachmittag des vierten Tages an, so dass die gesamte Gruppe das Wandern dem Radfahren vorzog: Von St. Anton aus ging es mit der Kabinenbahn hoch hinauf auf die 2.809 Meter hohe Valluga, den höchsten Gipfel im Arlberggebiet auf der Grenze zwischen Tirol und Vorarlberg. Den Rückweg legten die meisten zu Fuß zurück – die einen ab der Bergstation, die anderen ab der Mittelstation. Trotz bereits finsterem und wolkenverhangenem Himmel war es ein wundervoller Tag mit beeindruckender Aussicht auf die umliegende Bergwelt. Vielen ist der Tag auch physisch noch länger in Erinnerung geblieben, denn Bergabgehen beansprucht die Oberschenkelmuskulatur offensichtlich in ganz anderer Weise als es die Radfahrer gewöhnt sind. Der eine oder andere Wanderer war ob seines „unrunden Ganges“ noch Tage später gehandicapt.

 Am nächsten Tag fiel Schnee, bereits zum Frühstück. Plan B sah eine Wanderung zur Flirscher Skihütte in ca. 1.800 Meter Höhe vor, die bereits im Jahr 2009 Ziel der Nauroder und Fondetter Radler war. Zeugen die Fotos aus dem Jahr 2009 – ebenfalls letzte Septemberwoche - von bestem Spätsommerwetter und viel Aktivität im Freien, so konnten sich die Wanderer in diesem Jahr im Skiurlaub wähnen: Schneefall vor der Hütte, innen drin war ordentlich Stimmung, nicht zuletzt dank des von den Franzosen mitgebrachten Rotweins. Und Pilze gab es auch: Die Fondetter sind bekannt für ihre Freude am und den Erfolg beim Pilzesammeln, aber dass sie sogar unter der leichten Schneedecke fündig wurden, hat selbst die Einheimischen erstaunt. Das Pilzgericht, dass Koch Philippe am nächsten Tag zubereitete, war unvergesslich und eine echte Gaumenfreude. 

Unvergesslich bleibt den beiden befreundeten Radfahrergruppen sicher auch diese gemeinsame Fahrt, die einmal mehr gezeigt hat, wie nahe sich die beiden Teams inzwischen gekommen sind. Fast symbolhaft ist da das Geschenk, dass die Fondetter den Naurodern machten: Ein Radtrikot „Flirsch 2015“ für alle Radler, angelehnt an die Farben des Fondetter Radsportclubs, das die Verbundenheit der beiden Gruppen auch optisch deutlich macht. Wie schön, dass die nächsten gemeinsamen Aktivitäten in den Jahren 2016 und 2017 schon fest verabredet sind.