Nauroder feiern 40. Partnerschaftsjubiläum in Fondettes

14.09.15

Das 40jährige Bestehen der Partnerschaft (1975-2015) zwischen Naurod und Fondettes musste natürlich gefeiert werden, und zwar zweimal: in Deutschland und in Frankreich, in Naurod und in Fondettes. Der Besuch von Mitgliedern des Fondetter Vereins und die große Jubiläumsfeier fanden im Mai dieses Jahres in Naurod statt, der Gegenbesuch war für September geplant.


Am 11. September setzten sich also rund 50 Nauroder mit Bus, Auto oder Bahn in Bewegung und kamen nach langer Fahrt und mehreren Pausen alle fast gleichzeitig vor dem Hôtel de ville in Fondettes an. Hier wurden sie von Bürgermeister, Vereinsvorstand und Gastfamilien mit einem Glas Vouvray herzlich begrüßt und verbrachten den Abend bei der jeweiligen französischen Familie.


Am nächsten Vormittag ab 11 Uhr gab es einen offiziellen Empfang in der Mairie, bei dem in einigen Reden Geschichte und Bedeutung der Partnerschaft hervorgehoben wurden. Besonders eindrucksvoll waren die von einem Blechbläserensemble gespielten Nationalhymnen beider Länder. Anwesend war auch die eigentliche Initiatorin der Partnerschaft, die gebürtige Nauroderin und mit einem Franzosen verheiratete Frau Gudrun Menant geb. Schuhmacher. Das Gastgeschenk des Nauroder Vereins war eine Granitplatte mit eingravierten Wappen, das der Interessengemeinschaft Nauroder Vereine eine Metallplatte, ebenfalls mit den eingravierten Wappen beider Orte und einem Schriftzug. Die Franzosen ihrerseits präsentierten mit einem großen Nougatkuchen eine Spezialität der Region. Bei dieser Gelegenheit wurden der Nauroder Ortsvorsteher Wolfgang Nickel und der Fondetter Bürgermeister Cedrik de Oliveira in die Bruderschaft des Nougat-Gourmets von Tours aufgenommen. Beim anschließenden Umtrunk kamen trotz Sprachbarriere alle ins Gespräch, und es ging sehr lustig zu.

 
Für den Abend hatten die französischen Gastgeber ein Abendessen in einem der für die Gegend typischen Cave (Weinkellergewölbe) vorbereitet. Ein Chor von fünf Frauen sang dort a capella wunderschöne französische Lieder, die eine ganz eigene Stimmung verbreiteten und hervorragend zu dem besonderen Ambiente passten. Nach dem köstlichen Büffet wurden in einer feierlichen Zeremonie Wolfgang und Helga Nickel, die Vorsitzende Christine Becht, der Ehrenvorsitzende Bernd Siebold, die langjährige stellvertretende Vorsitzende Ursula Pucklitsch sowie der amtierende stellvertretende Vorsitzende Michael Hördler und Marianne Dyx, die Ehefrau des früheren Vorsitzenden Karl Dyx in die Bruderschaft der Ritter Chantepleure (Confrerie des chevaliers de la Chantepleure) aufgenommen. Zu später Stunde machten sich alle mit Bus und Autos auf den etwa halbstündigen Weg zurück nach Fondettes.


Am Sonntag ging es dann zu einem Ganztagesausflug ins ça. 40 km entfernte Schloss Chaumont, wo  alljährlich ein sogenanntes Gartenfestival stattfindet, das aber auch einige Räume des Schlosses und die ehemaligen Stallungen mit umfasst. Internationale Künstler haben hier am Ort ihre Kunst in die Landschaft und die Räume eingefügt. Im wunderbaren, riesengroßen Garten mit einem herrlichen alten Baumbestand finden sich die unterschiedlichsten Installationen aus verschiedensten Materialien sowohl an, in oder unter Bäumen, als auch auf dem Rasen oder sogar fast versteckt im Gebüsch. Im Schloss präsentierten einige Künstler in vielen nicht renovierten Räumen, die sonst nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind, ihre Fotografien, Bilder und Installationen in einer Beziehung, sei es als Symbiose oder im Kontrast, zu der speziellen Örtlichkeit. Ein hochinteressantes Erlebnis!

 
Am Abend dann die große Feier in der Salle des Fêtes de l'Aubrière von Fondettes mit einem tollen Büffet und Weinen aus der Touraine. Ein sehr witziger und staunenswerter Programmpunkt war eine Tanzgruppe mit drei Livemusikern aus dem nahegelegenen Amboise - alle in der dort üblichen Tracht und alle 75plus! Der Maître de plaisir animierte auch das Publikum zum Tanzen. Albert Hämpel von den Naurodern trug mit seinem Akkordeon und einigen weinseligen Liedern zur guten Unterhaltung bei. Es wurde wieder sehr spät, aber trotzdem mussten alle am nächsten Morgen pünktlich den Bus in Richtung Heimat besteigen.


Der Aufenthalt in Fondettes hat erneut gezeigt, wie toll die Partnerschaft zwischen beiden Gemeinden funktioniert, welch ausgezeichnete Gastgeber die Franzosen sind und wie herrlich alle zusammen feiern können. Das nächste Jubiläum in zehn Jahren kommt bestimmt, aber bis dahin fließt noch viel Wasser die Loire und den Rhein hinunter, und es wird noch viele gegenseitige Besuche geben. Jetzt im Oktober steht bereits der nächste Besuch aus Fondettes in Naurod an: Es kommen französische Jugendliche, die eine Woche hier verbringen werden und für die der Partnerschaftsverein ein abwechslungsreiches Programm erarbeitet hat.